1939 bis 1945 – Die Erzeugungsschlacht

 
Das faschistische Deutschland begann anfangs insgeheim, dann später immer offener, den zweiten Weltkrieg vorzubereiten, um seine Expansionspläne zu verwirklichen. „Deutschland muss sich selbst ernähren“ – war die Losung der Zeit.
 
Diese Politik wirkte sich auch auf die Kleingärtnervereine aus. Die Kleingärtner wurden in die von den Nationalsozialisten propagierte „Ernährungsschlacht“ bzw. „Erzeugungsschlacht“ voll einbezogen. Das damalige Konzept zur Leistungssteigerung der Nahrungsmittelproduktion wurde 1934 vom Staatssekretär Herbert Backe im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft entwickelt. In Zeitungsartikeln und offiziellen Verlautbarungen forderte man sie immer wieder auf, den Gemüse- und Obstanbau zu verstärken und damit zur Sicherstellung der Ernährung und letztlich zum „Endsieg“ beizutragen.
 
Verfügt wurde außerdem die Herrichtung von Gartenlauben für die ganzjährige Nutzung sowie der Ausbau von Wohnlauben zu Behelfsheimen, um ausgebombte Bürger unterzubringen.
 
Die Funktionsbezeichnungen 1.Vorsitzender und Kassierer wurden in Vereinsführer und Kassenwart umbenannt. Später hieß der Vereinsführer dann Vereinsleiter. In den Versammlungen und Vereinssitzungen wurde der faschistische Gruß eingeführt.
 

Staatssekretär Herbert Backe (später Reichsminister für Landwirtschaft und Ernährung)
1942

Bildquelle: Wikimedia / Bundesarchiv unter
CC BY-SA 3.0 DE-Lizenz


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