Am 8. Mai 1945 kapitulierte Deutschland bedingungslos und hinterließ Millionen Tote und Verwundete, zerbombte Städte und Dörfer, Hunger und Elend für die Menschen in Deutschland und in vielen Teilen Europas.
Durch den Hunger und die große Not in der Nachkriegszeit mussten auch die Kleingärtner ihren Teil zur Ernährung beitragen. Selbst in den kleinsten Gärten wurde durch mühevolle Arbeit Großes zur Sicherung des Lebensunterhaltes geleistet. Jedes noch so kleine Stück Land wurde genutzt, selbst auf Blumenrabatten wurde Gemüse angebaut.
Mitgliedsbuch der Kleingartenhilfe des FdGB
Bildquelle: Vereinschronik
1948 – Die Organisation des Kleingartenwesens wurde neu gestaltet
Im November 1948 wurde als Bestandteil des Freien deutschen Gewerkschaftsbundes (FdGB) die „Kleingartenhilfe des FdGB“ gegründet und jeder Kleingärtner musste Mitglied dieser Kleingartenhilfe werden und entsprechend Beiträge, sogar mit eigens dafür vorgesehenen Klebemarken, entrichten.
1948 – Neue Wasserleitung
Der Kleingärtnerverein „Am Hopfenberg“ hatte in den 30er Jahren schon bald nach seiner Gründung eine einfache Wasserleitung für Gießwasser. Der Einfachheit halber war diese alte Leitung in den Kriegsjahren direkt auf der Oberfläche der Gartenwege verlegt worden. Der Rohrdurchmesser ergab eine schlechte und mangelhafte Wasserversorgung für alle Gärten, insbesondere wenn in Trockenperioden alle Gärtner Wasser entnahmen. In der Folge war eine Erhaltung und Pflege nur mit hohem Aufwand möglich, so dass man beschloss, eine neue Leitung unter der Erde zu verlegen.
⯇ Gutschriftausweis über 10 Reichsmark für Fritz Kamrath
Bildquelle: Vereinschronik
1953 – Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
Am 03. Juli 1952 stimmte das Sekretariat des Bundesvorstandes des FdGB einer Aulösung der „Kleingartenhilfe des FdGB“ aus dem FdGB zu. Im Januar 1953 wurde der „Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“ (VKSK) als neuer Dachverband gegründet. Damals wurde jeder Kleingärtner automatisch Mitglied im VKSK und musste entsprechende Mitgliedsbeiträge bezahlen.
⯇ Logo des VKSK
Bildquelle: Wikimedia unter CC BY-SA 4.0-Lizenz
VKSK-Mitgliedskarte
Kurt Geissler ⯈
Bildquelle: Vereinschronik
Folgen der Umstrukturierung
Die Veränderungen in der Organisation des Kleingartenwesens wirkte sich natürlich auch auf die einzelnen Kleingartenvereine aus.
So mussten für alle Mitglieder (auch alle bereits langjährig im Verein registrierten Mitglieder) neue Dokumente erstellt werden. Für alle Mitglieder wurde ein sogenannten Nutzungsvertrag abgeschlossen.
Kleingarten-Nutzungsvertrag von 1959
Bildquelle: Vereinschronik
Das Vereinshaus
Mit Elan ging es auch ab 1956 an die Neugestaltung unseres Vereinshauses.
Mit viel Tatkraft, aber auch mit finanziellen Spenden wurde unterstützt, insbesondere von Kleigärtnern, welche körperlich nicht in der Lage waren, selbst mit Hand anzulegen.
Im Jahr 1978 brachte der Anbau einer Küche an das bestehende Vereinsgebäude eine neue Qualität für alle Mitglieder und Gäste des Kleingärtnervereins mit sich, war doch dadurch die Versorgung mit Speisen und Getränken gewährleistet.
Kinderfeste
Kinderfeste wurden fast jährlich zur Freude aller Kinder unserer Mitglieder, aber auch der Anwohner und Gäste veranstaltet. Dazu wurde die alte Kolonate als Versorgungsbereich genutzt.
Beschattet wurde das Areal mittels eines Tarnnetzes der Roten Armee, denn zum Werk „Roter Stern“ in Wahren bestanden gute Kontakte (ein sowjetischer Offizier bewirtschaftete in unserem Verein zeitweilig einen Garten).
Haupteingang
1976 erfolgte, wieder mit fleißiger Hilfe zahlreicher Mitglieder unseres Kleingärtnervereins, die Gestaltung der Eingangszone an der Georg-Schumann-Straße, die sich durch die ständige Pflege vieler Mitglieder zu einem Aushängeschild unserer Kleingartenanlage entwickelt hat.
Wettbewerb der Kleingärtner
1977 erreichte ein Brief des VKSK alle Mitglieder und Vorstände der Kleingärtnervereine. Ziel war es, einen Wettbewerb über die Gestaltung der Gärten mit folgenden Kriterien zu führen:
- Nutzung des Bodens für die Erzeugung von Obst und Gemüse
- Teilnahme an der Gemeinschaftsarbeit
- Kameradschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe
- Beteiligung an der Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens
Weiterführende Informationen: